Objekt #63 / Arnold Schönberg: Kriegs-Wolken Tagebuch

1914

Arnold Schönberg Center, Wien

Am 24. September 1914 begann Schönberg ein illustriertes Tagebuch, in dem er militärische Ereignisse mit Wetterbeobachtungen in Verbindung setzte und damit an die Korrespondenzlehre von Emanuel Swedenborg anknüpfte: »So ist mir wiederholt das ›goldige Glänzen‹, der ›Siegeswind‹, ein ›tiefblauer Himmel‹, ›blutige Wolken‹ (bei Sonnenaufgang) aufgefallen, die stets sieg-reichen deutschen Ereignissen vorausgingen. Ebenso gingen starke Wetterverschlechterungen mit Sturm und Regen […] den schlechten Wendungen auf dem österr.-russischen Kriegsschauplatz voraus.«

»Viele Menschen werden, wie ich, heute, da endlich der Glaube an höhere Mächte und auch an Gott wiederkehrt, vom Himmel die Kriegsereignisse abzulesen versucht haben. Leider kommt mir erst jetzt der Gedanke, meine Eindrücke zu notieren. Ich will das aber von jetzt an tun und hoffe, wenn genauere Berichte vorliegen werden, einige Übereinstimmung zu finden, da eine Anzahl von den bisherigen kriegerischen Ereignissen nur durch die ›Stimmung‹ des Himmels vorausahnbar waren.«

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